"Grupo Alturas" ist Star des Abends

DOPPELKONZERT Stehende Ovationen für Veranstaltung der Wetzlarer Singakademie
Die drei Chöre, das ...

Schon eine Stunde vor Konzertbeginn strömten die Besucher des mit Ungeduld erwarteten musikalischen Großereignisses unter der Leitung von Jan Hoffmann zusammen. Zu hören gab es John Rutters sehr persönlich konzipiertes Requiem, das zu den meistaufgeführten Chorwerken des britischen Komponisten zählt, und Ariel Ramírez‘ grandiose Misa Criolla (kreolische Messe), für die eigens die peruanische Grupo Alturas angereist war.

"Das ist eine so aufwändige Inszenierung, dass sie nur sehr selten zu erleben ist"

Schon die ersten Klänge des Requiems im Kirchenraum ließen erahnen, dass die Akustik das ihre dazu beitragen würde, um den konzertanten Abend zu einem unvergesslichen Hörereignis werden zu lassen.

Jede Nuance des 1985 uraufgeführten Chorwerks erklang in einer wundervollen Klarheit, so dass das verhältnismäßig klein dimensionierte Requiem zutiefst berührte. Stimmgewaltig bis verhalten, unterbrochen vom beeindruckenden Cello-Solo, dann wieder anschwellend, bis alles mit Klang erfüllt war - so begeisterten schon die beiden ersten Sätze. Deutlich heller, fast verspielt folgte das "Pie Jesu", hinreißend vorgetragen von der Sopranistin Naroa Intxausti. Das melancholischere "Agnus Dei" wurde besonders von der Oboe untermalt, Harfe und Geige begleiteten die fast sphärisch klingenden letzten Worte des "Lux aeterna", bevor der Bogen zum "Kyrie" zurückgeschlagen wurde.

Ist schon Rutters Requiem innerhalb des Genres ungewöhnlich durch die unterschiedlichen Einflüsse, die der Engländer darin zusammenkommen lässt, so muss Ramírez‘ 1964 zum ersten Mal vertonte Misa Criolla geradezu revolutionär erscheinen. Nur kurz nach dem Erlass des Zweiten Vatikanischen Konzils, das die jeweiligen Landessprachen als Liturgiesprache zugelassen hatte, komponierte der in Argentinien geborene Ariel Ramírez diese Messe für Lateinamerika, in der die teils melancholischen, teils rhythmischen Klänge südamerikanischer Musik mit dem ernsthaften harmonischen Stil europäischer Kirchenmusik vereint werden.

Die Mitglieder der weltweit musizierenden Grupo Alturas waren die Stars des Abends, als sie mit sichtlicher Freude dieses bedeutendste Werk argentinischer Sakralmusik darboten. Dieses zog durch die orchestrierte und harmonisierte Erweiterung von Luis Craff einen weiteren Bogen nach Europa. Der Komponist, der an dem Abend zugegen war, strahlte: "Das ist eine so aufwändige Inszenierung, dass sie nur sehr selten zu erleben ist. Ich freue mich sehr!"

Die Freude dürfte bei allen gelegen haben. Das Publikum bot stehende Ovationen und feierte begeistert die von der Grupo Alturas gewährte Zugabe, und noch lange nach Ende der Konzerts riss der Applaus nicht ab.

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Dokument erstellt am 11.07.2014 um 16:40:47 Uhr
Letzte Änderung am 11.07.2014 um 17:33:05 Uhr
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